Immobilienmakler haben Probleme mit dem Image

Herbert Schmitz für den VIP-Business-Club im Interview mit Angela Preijs,  einer bekannten Immobilienmaklerin aus dem Rhein-Main Gebiet

Immobilienmakler haben Probleme mit dem Image und braucht man nicht – kann doch jeder – mal kurz ne Wohnung zeigen. 

Herbert Schmitz: Wie kamen Sie eigentlich zu Ihrem heutigen Beruf?
Angela Preijs: Ich habe viele Jahrzehnte mit Immobilien zu tun gehabt – sowohl als Maklerin als auch als Eigentümerin. Jemandem sein Eigentum anzuvertrauen oder seine Immobilie zur Vermietung anzubieten, ist eine sensible Angelegenheit, die viel Fingerspitzengefühl erfordert. Die Medien erzeugen häufig ein Stimmungs- und Meinungsbild über Eigentümer, das meist dem wirklichen Bild der Wohnungseigner nicht entspricht.

Herbert Schmitz: Welche Dienstleistungen bieten Sie insbesondere Ihren Kunden in punkto Vermietung und Verkauf an?
Angela Preijs: Ich habe viele Eigentümer mit drei oder vier Mietshäusern in Frankfurt oder im Taunus und diese sind bei weitem keine „Immobilienhaie“ oder drücken den letzten Euro aus ihren Mietern. Sie sind eigentlich froh, wenn alles harmonisch und problemlos läuft und es zu einem guten Miteinander führt. „Das Wort ist das Band zwischen dem ICH und DU“ sagt der Volksmund.  Die teilweise komplizierte Gesetzgebung macht es Eigentümern zusätzlich schwer, sich durch den Dschungel der Bestimmungen und Verordnungen zu kämpfen. Selbstauskünfte, Formulierungen in Verträgen oder verfängliche Fragen in Gesprächen sind immer ein großes Thema. Welche Selbstauskünfte nehme ich, welche Mietverträge sind gerade aktuell? Wie fülle ich diese aus. Hier finden Eigentümer auch online eine breite Palette von Angeboten, die kostenpflichtig sind – im Übrigen auch für Immobilienvermittler.

Herbert Schmitz: Wie gehen Sie bei der Immobilienvermittlung vor?
Angela Preijs: Zunächst ist es wichtig zu erfassen, was man als Eigentümer selbst leisten kann. Habe ich die Zeit, meine Wohnung selbst zu inserieren, Anrufe entgegenzunehmen, eine Auswahl zu treffen sowie meine Immobilie zu zeigen? Grundsätzlich ist man zunächst mit der Rücknahme der Wohnung beschäftigt, mit Renovierungsarbeiten beim Wohnungswechsel oder Routinearbeiten. Dazu gehören Abrechnungen und Rückzahlung der Kaution – erst danach findet ja die Vermietung statt. Das bedeutet zwei Monate Mietverlust. Und erst wenn eine Wohnung leer ist, die eventuell auch noch in die Jahre gekommen ist, stellt man fest, wo es hakt bzw. die Immobilie renovierungsbedürftig ist. Die Interessenten sind heute recht wählerisch und wissen genau, was sie wollen – oder eben auch nicht.

Herbert Schmitz: Also ist Fingerspitzengefühl und Service gefragt?
Angela Preijs: Hat der Eigentümer einen Mietinteressenten gefunden, der Interesse zeigt und zu passen scheint, freut man sich häufig und macht vorschnell Zusagen, die man im Endeffekt nicht erfüllen kann bzw. möchte. Neuer Boden in der Küche, Kleinigkeiten im Bad, das kann sich schnell summieren.

Herbert Schmitz: Wie geht es dann weiter?
Angela Preijs: Als Nächstes erfolgt die Abklärung der monetären Verhältnisse. Das ist einigen Eigentümer oft unangenehm, da sie ja eigentlich ein Vertrauensverhältnis mit dem zukünftigen Mieter aufbauen möchten, das für die zukünftige Beziehung eine wichtige Grundlage ist. Aber ohne vorherige Aufstellung der Vermögensverhältnisse und einem entsprechenden Nachweis in Papierform – Selbstauskünfte, Schufa,  Eigentümerbescheinigungen u.a. – geht es heute leider nicht mehr.

Herbert Schmitz: Das ist dann letzten Endes doch für die Eigentümer mit viel Arbeit verbunden.
Angela Preijs: Das ist wohl wahr. Meist führt die Summe der zeitaufwändigen Suche nach einem neuen Mieter oder Käufer letztlich zur Entscheidung, die Dienstleistung eines Maklers in Anspruch zu nehmen. Wenn man selbst nach Mietern sucht, erkennt man spätestens nach dem ersten Reinfall, dass es doch kostengünstiger ist, eine professionelle Dienstleistung einzukaufen. 

Herbert Schmitz: Einmal ganz direkt gefragt: Wonach würden Sie selbst einen Makler auswählen?
Angela Preijs: Empfehlung ist die erste Möglichkeit. Darüber hinaus, welche Dienstleistung mir persönlich besonders wichtig ist. Da benötige ich vielleicht gar nicht das größte Immobilienbüro, sondern jemanden, der versteht, was ich für Menschen als Mieter suche. Das wiederum geht nur, wenn ich einem Makler mit Vertrauen und Offenheit gegenübertrete. Und soweit vertraue, dass ich ihm Grundrisspläne und Informationen über die Mieterstruktur im Haus gebe sowie andere vertrauliche Unterlagen. Die Maklerin soll darüber hinaus in der Nähe sein, damit die Besichtigungen schnell und effektiv stattfinden können. Ein Immobilienbüro, das die Interessenten nicht vertröstet, sondern in der Lage ist, flexibel zu reagieren. In so einem Falle gebe ich als Eigner oder Vermieter auch gern einen Alleinauftrag. Die Preiseinschätzung ist gleichermaßen wichtig. Durch die offenen Märkte der Internetportale ist eine Bewertung oft kein Hexenwerk mehr, da Objekte online einsehbar sind und heutzutage auch für Laien mit überschaubarem Aufwand gut zu bewerten sind. Grundlagen hierfür sind Mietpreise laut Mietspiegel, eine Mietbremse muss berücksichtigt werden und Ähnliches.

Herbert Schmitz: Das sind umfangreiche Arbeiten, die dem Einzelnen meist gar nicht genau bekannt sind.

Angela Preijs: Aus diesem Grund haben wir eine Checkliste für Eigentümer entwickelt, damit Transparenz über den Leistungseinkauf im Maklerbüro entsteht und dieser nachprüfen kann, wofür er zahlt. Die Checkliste können VIP-BUISNESS-CLUB Mitglieder kostenfrei per Mail unter info@am-agentur.de anfordern. Danke, lieber Herr Schmitz, dass Sie unser Maklerbüro AM|AGENTUR in Königstein/Ts. als Experten-Team für diesen Bereich nach unserer Meinung gefragt haben und somit alle Mitglieder davon profitieren können.

 

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