
Herbert Schmitz zieht ein Fazit auf Grund des kürzlich veröffentlichten Interviews mit Valentina Levant zum Thema „Einfühlsam, lernen mit Pferden“.
„Das Leben hat mich vieles gelehrt. Die wichtigste Lehre davon war die der Tiere und der Kinder. Sie lehrten mich MENSCHLICHKEIT.
Führungskräfte müssen unentscheidbare Entscheidungen treffen können!
Herbert Schmitz: Jeder, egal ob Führungskraft oder Unternehmer oder Privatperson, kennt das Problem unentscheidbare Entscheidungen treffen zu müssen.
Ein Beispiel bei Führungskräften: Da gibt es eine Wahlmöglichkeit zwischen mehreren qualifizierten Bewerbern für eine Schlüsselposition und am Ende kann nur einer bleiben. Oder da gibt es ein Ja oder ein Nein zur Investition für ein großes Projekt. Da musst Du als Führungskraft eine unbequeme Maßnahme durchsetzen. Nicht zu entscheiden, ist immer der schlechteste Weg.
Valentina Levant: Richtig. Im Alltag von Führungskräften, gibt es unweigerlich die so genannten unentscheidbaren Entscheidungen. Eine seltsame Formulierung, doch sie trifft exakt die Problemstellung.Unentscheidbar, weil meist niemand exakt sagen kann, welche Entscheidung am Ende besser gewesen wäre. Weil immer noch viele „Ja, aber…“ im Raum stehen.
Herbert Schmitz: Also ist es doch die vorrangige Aufgabe einer Führungskraft, eines Unternehmers, zu entscheiden, zu handeln?
Valentina Levant: Eindeutig. Das besagt ja die Position und Stellung dieser Person. Wenn die Führungskraft auf das Ende von „Ja, aber…“ wartet, kann Umsetzung nie stattfinden. Nicht zu entscheiden, zu lange zögern, schadet nicht nur einem Unternehmen, sondern auch den Mitarbeitern, für die man ja Verantwortung hat. Und es kann viel Geld kosten.
Herbert Schmitz: Entscheidungen treffen zu können ist also eine Aufgabe und Kompetenz einer Führungskraft.
Valentina Levant: Die vorrangige Leistung und Kompetenz einer Führungskraft besteht darin, unentscheidbare Entscheidungen zu treffen und den Zweifel als ein dazugehöriges Phänomen eines Entscheidungsprozesses anzunehmen.
Es muss entschieden werden, auch wenn noch Zweifel da sind, auch wenn Angst das Falsche zu tun und Risiken einzugehen spürbar sind. Es ist die Aufgabe einer Führungskraft die Angst und Verantwortung auf sich zu nehmen und als erste den Mut zur Entscheidung finden.
Für viele Leader geht es um die Entwicklung dieser Kompetenz, von einem festen Standpunkt aus Entscheidungen zu treffen und dabei die unterschiedlichen weiteren Möglichkeiten zu kennen, indem man im schnellen Wechsel all dies aus verschiedenen Perspektiven betrachtet – im Wissen, dass wir nicht darüber verfügen, ob sich das Entschiedene realisieren lässt, ob die Entscheidungen wirklich das gewünschte Ergebnis herbeiführen und ob das erwünschte Ergebnis, selbst wenn wir es erreichen, dann auch immer noch ein erwünschtes Ergebnis ist.
Herbert Schmitz: Kann eine Führungskraft zur Entscheidungsfindung Unbeteiligte oder Kollegen hinzuziehen?
Valentina Levant: Eine Führungskraft ist dazu ausgebildet Entscheidungen zu treffen, hat vergleichbare Erfahrungswerte. Andere zu fragen ist kein Hilfsmittel und schwächt eine Führungskraft und führt meist noch zu noch mehr Unsicherheit. Das kann fatale Folgen haben. Noch nicht einmal im Rückblick, nachträglich, lässt sich nicht mit Sicherheit bestimmen, ob von den vielen Möglichkeiten die passende herausgegriffen wurde.
Herbert Schmitz: Führen bedeutet also vor allem, dass die Vielzahl der Möglichkeiten und Entscheidungsvarianten nicht zu einem ständigen Dauerzweifel, zu einem Nicht-mehr-handeln-können, führen.
Valentina Levant: Die Kompetenz besteht darin, einerseits nicht zu stark nach der völligen Klarheit suchen und andererseits der Versuchung zu widerstehen, ständig mit möglichst vielen Möglichkeiten in Verbindung bleiben zu wollen und dadurch gar nicht zu entscheiden.
Herbert Schmitz: Woher nehmen Führungskräfte ihre Umsetzung- und Wirkungskraft, wenn diese nicht aus der Sicherheit richtiger Entscheidungen kommen kann?
Valentina Levant: Die eigenen Werte sind ein Parameter und ein Teil des festen Stands, von dem aus Führungskräfte die unentscheidbaren Fragen beantworten. Die Werte zeigen sich in den Entscheidungen direkt oder indirekt und werden so lebendig.
Es ist daher unabdingbar, dass eine Führungskraft sich der eigenen wichtigsten Werte bewusst ist und diese mit den Werten des Unternehmens übereinstimmen. Damit verstärken sie sich gegenseitig und geben auch den Mitarbeitern Halt und Orientierung.
Wie Elisabeth Ferrari in ihrem Buch “Führung im Raum der Werte” passend zum Ausdruck bringt: “Werte sind wie die Kettfäden, die den Teppich der Entscheidungen zusammenhalten.”.
Herbert Schmitz: Der VIP-Business-Club besteht bekanntlich überwiegend aus Selbständigen, Freiberuflern, Unternehmern und auch Führungskräften. Daher bedanke ich mich für die Ausführungen und bin sicher, dass Deine Seminare, Angebote entsprechende Resonanz finden. Wie immer, bin ich über Kommentare und konstruktive Kritik dankbar.
Abschliessend erlaube ich mir die persönliche Anmerkung bzw. mein Motto bei vielen meiner Projekte:
Erfolg hat meist nur 3 Buchstaben: TUN. Und Tun setzt ja meist eine Entscheidung voraus.

Valentina Levant
Relaxed High-Performance - Buddhist & Shamanic Wisdom
Mobile +49 (0) 015251047744
Email info@valentinalevant.com
Website valentinalevant.com
Zoom https://zoom.us/j/6453075305
Skype valentinalevant